Scheibenpumpen wurden speziell für Anwendungen außerhalb des üblichen Pumpenspektrums entwickelt. Scheibenpumpen werden immer dann eingesetzt, wenn abrasive Partikel oder große Feststoffe gefördert werden, die bei anderen Pumpentechnologien zu übermäßigem Verschleiß oder mangelnder Zuverlässigkeit führen.

Scheibenpumpen
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Was sind Scheibenpumpen?
Scheibenpumpen stellen ein einzigartiges Pumpenprinzip dar, bei dem das Fördermedium allein aufgrund der eigenen inneren Reibungskräfte bewegt wird. In der Pumpe sitzt ein Verbund aus gegenüberliegenden Scheiben. Durch Rotation wird die Flüssigkeit zwischen den Scheiben in Bewegung versetzt, ohne dass Schaufeln, Zahnräder oder ähnliche Komponenten in die Flüssigkeit einwirken.
Eine Grenzschicht aus Flüssigkeitsmolekülen sammelt sich an den Scheiben und bewegt sich mit diesen in der Rotation. Da es keine Relativbewegung zwischen Scheiben und Grenzschicht gibt, wird ein Abrieb durch Feststoffe eliminiert und es entsteht ein praktisch wartungsfreies System. Die innenliegende Flüssigkeit wird allein durch die Grenzschichten in Bewegung versetzt, die aufgrund des viskosen Strömungswiderstand das übrige Fördermedium mitzieht. Die Zentrifugalwirkung erzeugt dann den Förderstrom in Richtung Pumpenauslass.
Geschwindigkeitsprofil des Fördermediums bei niedriger Viskosität (links) und hoher Viskosität (rechts)
Verschleißfreies Pumpenprinzip
Weil das Fördermedium nur durch sich selbst bewegt wird, entsteht auch bei stark abrasiven Partikeln praktisch kein Verschleiß am Scheibenpaket. Dadurch dass das Förderprinzip auf dem viskosen Widerstand des Mediums basiert, steigt der Wirkungsgrad mit zunehmender Viskosität. Auch große Festkörper können bei entsprechendem Scheibenabstand mitgefördert werden.
Deshalb sind nicht nur die Ersatzteil- und Wartungskosten gering, sondern auch Ausfallzeiten lassen sich auf ein Minimum reduzieren.
Schonendes Fördern ohne Pulsation
Außerdem entsteht in der Pumpe keine Turbulenz, sondern ein rein laminarer Fluss ohne Pulsation. So sind die Scherkräfte minimal und auch hochempfindliche Flüssigkeiten werden schonend gefördert.
Anders als bei Verdrängerpumpen findet in Scheibenpumpen keine erzwungene Verkleinerung einer Förderkammer statt. Deshalb können Scheibenpumpen ohne Beschädigung gegen geschlossene Druckleitungen betrieben werden. Das Fördermedium zirkuliert dann einfach in der Pumpe.
Wo werden Scheibenpumpen eingesetzt?
Scheibenpumpen werden zum Fördern von stark abrasiven und korrosiven Medien eingesetzt. Besonders wenn größere Feststoffe enthalten sind, die zum Verklumpen neigen, arbeiten Scheibenpumpen zuverlässig und ohne Blockade.
- In der Verarbeitung von Papier und Zellstoff fördern Scheibenpumpen Papierbrei, Leim und Schwarzlauge. Beim Fördern von feststoffhaltiger Pulpe können sich Papier- und Pappreste in Scheibenpumpen nicht zu Verklumpungen sammeln und dadurch zur Blockade führen.
- Kläranlagen nutzen Scheibenpumpen zur Beschickung der Filterpressen. Hier fördern die Pumpen den Schlamm mit einem Trockensubstanzgehalt von rund 80% bei hohen Druckleistungen. Auch abrasiver Kalkschlamm wird ohne Verschleiß an der Pumpe gefördert.
- In der Lebensmittel-Industrie fördern Scheibenpumpen Sirup, Stärkebrei und Gelatine. Größere Lufteinschlüsse mit einem Anteil von mehr als 30% führen bei Scheibenpumpen nicht zum Abriss des Volumenstroms. Durch die pulsationsfreie, laminare Förderung bleiben empfindliche Festkörper erhalten.
Vorteile von Scheibenpumpen
- Sehr geringe Lebenszykluskosten, minimale Ausfallzeiten
- Schneller Return-on-Investment durch drastische Reduzierung der Ersatzteil- und Wartungskosten
- Berührungsloses Fördern: Verschleißfrei bei hochabrasiven Medien
- Fördern großer Feststoffe ohne Blockade
- Pulsationsfreies, schonendes Fördern mit laminarem Strom
- Geringe NPSH-Anforderungen
- Trockenlaufsicher, solange die Dichtung geschmiert bleibt
- Fördern gegen geschlossenen Schieber ohne Beschädigung
Expertenberatung bei abrasiven Fördermedien
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